Sechs Lieder und Romanzen, Johannes Brahms (1833–1897)
op. 93a
Partituur (401)
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1) Der_bucklichte_Fiedler (download .mszc)
2) Das Mädchen (download .mszc)
3) O süsser Mai (download .mszc)
4) Fahr wohl! (download .mszc)
5) Der Falke (download .mszc)
6) Beherzigung (download .mszc)
Uitspraak
1) Der bucklichte Fiedler:
2) Das Mädchen:
3) O süsser Mai:
4) Fahr wohl!:
5) Der Falke:
6) Beherzigung:
Teksten
1) Der bucklichte Fiedler
Es wohnet ein Fiedler zu Frankfurt am Main,
der kehret von lustiger Zeche heim;
und er trat auf den Markt, was schaut’ er dort?
Der schönen Frauen schmausten gar viel’ an dem Ort.
Du bucklichter Fiedler, nun fiedle uns auf,
wir wollen dir zahlen des Lohnes vollauf!
Einen feinen Tanz, behende gegeigt,
Walpurgis Nacht wir heuer gefeir’t!
Der Geiger strich einen fröhlichen Tanz,
die Frauen tanzten den Rosenkranz;
und die erste sprach: Mein lieber Sohn,
du geigtest so frisch, hab’ nun deinen Lohn!
Sie griff ihm behend unter’s Wams sofort,
und nahm ihm den Höcker vom Rücken fort:
So gehe nun hin, mein schlanker Gesell,
dich nimmt nun jedwede Jungfrau zur Stell’!
2) Das Mädchen
Stand das Mädchen, stand am Bergesabhang,
Widerschien der Berg von ihrem Antlitz,
Und das Mädchen sprach zu ihrem Antlitz:
„Wahrlich, Antlitz, o du meine Sorge,
Wenn ich wüßte, du mein weißes Antlitz,
Daß dereinst ein Alter dich wird küssen,
Ging hinaus ich zu den grünen Bergen,
Pflückte allen Wermuth in den Bergen,
Preßte bitt’res Wasser aus dem Wermuth,
Wüsche dich, o Antlitz, mit dem Wasser,
Daß du bitter, wenn dich küßt der Alte!
Wüßt’ ich aber, du mein weißes Antlitz,
Daß dereinst ein Junger dich wird küssen,
Ging hinaus ich in den grünen Garten,
Pflückte alle Rosen in dem Garten,
Preßte duftend Wasser aus den Rosen,
Wüsche dich, o Antlitz, mit dem Wasser,
Daß du duftest, wenn dich küßt der Junge!“
3) O süßer Mai
O süßer Mai,
Der Strom ist frei,
Ich steh verschlossen,
Mein Aug’ verdrossen,
Ich seh nicht deine grüne Tracht,
Nicht deine buntgeblümte Pracht,
Nicht dein Himmelsblau,
Zur Erd’ ich schau;
O süßer Mai,
Mich lasse frei,
Wie den Gesang
An den dunkeln Hecken entlang.
4) Fahr’ wohl!
1. Fahr’ wohl,
O Vöglein, das nun wandern soll;
Der Sommer fährt von hinnen,
Du willst mit ihm entrinnen:
Fahr’ wohl, fahr’ wohl!
2. Fahr’ wohl,
O Blättlein, das nun fallen soll,
Dich hat rot angestrahlet
Der Herbst im Tod gemalet:
Fahr’ wohl, fahr’ wohl!
3. Fahr’ wohl,
All Liebes, das nun scheiden soll!
Und ob es so geschehe,
Daß ich nicht mehr dich sehe:
Fahr’ wohl, fahr’ wohl,
Fahr’ wohl!
5) Der Falke
1. Hebt ein Falke sich empor,
wiegt die Schwingen stolz und breit,
fliegt empor, dann rechtshin weit,
bis er schaut der Veste Tor.
2. An dem Tor ein Mädchen sitzt,
wäscht ihr weißes Angesicht,
Schnee der Berge glänzet nicht,
wie ihr weißer Nacken glitzt.
3. Wie es wäscht und wie es sitzt,
hebt es auf die schwarzen Brau’n,
und kein Nachtstern ist zu schau’n,
wie ihr schwarzes Auge blitzt.
4. Spricht der Falke aus den Höh’n:
O du Mädchen wunderschön!
Wasche nicht die Wange dein,
daß sie schneeig glänze nicht!
Hebe nicht die Braue fein,
daß dein Auge blitze nicht!
Hüll’ den weißen Nacken ein,
daß mir nicht das Herze bricht!
6) Beherzigung
Feiger Gedanken
Bängliches Schwanken,
Weibisches Zagen,
Ängstliches Klagen
Wendet kein Elend,
Macht dich nicht frei.
Allen Gewalten
Zum Trutz sich erhalten,
Nimmer sich beugen,
Kräftig sich zeigen
Rufet die Arme
Der Götter herbei!